Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zu Gast an der Willy-Hellpach-Schule

Da staunte selbst die Wissenschaftsministerin Baden-Württembergs, Theresia Bauer, nicht schlecht. „Ich bin beeindruckt, wie groß das Interesse und auch das Wissen seitens der Schüler ist“, sagte die Heidelberger Landtagsabgeordnete, nachdem sie sich an der Willy-Hellpach-Schule Heidelberg in einer 90-minütigen Diskussion den Fragen der Oberstufenschüler gestellt hatte.

 Bauer hatte am Freitag im Rahmen des 8. EU-Schulprojekttages die Willy-Hellpach-Schule besucht, um dort mit den Schülerinnen und Schülern über Europa und die Europäische Union zu sprechen. „Europa ist eine wichtige Angelegenheit und zugleich auch ein sensibles Thema“, hatte Schulleiter Bernhard Stehlin zu Beginn der Veranstaltung noch einmal auf den großen Wert einer solchen Veranstaltung hingewiesen.

Und auch für die Schüler selbst, so wurde allein schon an den zahlreichen Wortmeldungen ersichtlich, ist das Thema Europa von zentraler Bedeutung. Bauer betonte in ihren Antworten immer wieder, wie wichtig für sie eine gelungene Zusammenarbeit innerhalb Europas sei. „Ich verbinde gute Erfahrungen und große Hoffnungen mit Europa. Viele assoziieren die Wirtschaftskrise, Schulden oder den Verlust von politischer Souveränität damit. Aber der Zusammenschluss hat uns auch viele positive Dinge gebracht, wie etwa eine gemeinsame Währung. Und große Probleme sind nicht mit kleinen politischen Einheiten lösbar. An Europa führt also kein Weg vorbei“, brach sie eine Lanze für die europäische Gemeinschaft.

Allerdings gab Bauer auch zu. „Man braucht in Europa eine Stimme, nur wenn alle miteinander arbeiten, können wir Frieden, Freiheit und wirtschaftlichen Erfolg erreichen. Europa ist ein aufregendes Projekt, aber es muss noch weiterentwickelt werden.“

Im Zentrum standen aktuelle Themen wie etwa das umstrittene Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa. „Hier wird doch die Machtlosigkeit der Bürger ausgenutzt“, bemängelte eine Schülerin und Bauer erklärte, dass man manche Dinge, die man selbst falsch findet, einfach aushalten müsse, auch als Politiker. „Ich wäre auch gerne Königin von Baden-Württemberg oder Deutschland“, so Bauer scherzhaft, um dann die Frage der Schüler, warum man dann überhaupt zur anstehenden Europawahl gehen solle, wenn auch den Politikern selbst oftmals die Hände gebunden seien, wieder voller Ernsthaftigkeit zu entgegnen. „Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Ziele mit Europa. Europa ist kein homogener Block. Da muss man einfach schauen, wer die eigenen Anliegen am besten unterstützt“, so Bauers indirekte Wahlaufforderung.

Angesprochen wurde auch die problematische Situation auf der Krim. „Was Russland da macht, das ist völkerrechtswidrig. Wenn dies Schule macht, dann entstehen Kriege“, kritisierte die Ministerin der Vorgang auf der autonomen Halbinsel Krim, die nach verfassungswidriger Volksabstimmung von nun an zur russischen Föderation und nicht mehr zur Ukraine gehören wird. „Lösen kann man das Problem aber nur mit einer Mischung aus Sanktionen und direkten Gesprächen“, so Bauer, die sich abschließend noch einmal für die rege Beteiligung bedankte. „Der Ablauf der Diskussion spricht für die Schüler. Von dieser Veranstaltung haben alle profitiert“, zeigte sich auch Schulleiter Stehlin zufrieden.

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